top of page
  • AutorenbildJohanna

#12 Probleme mit meiner Gastfamilie und meine zweite Gastfamilie

こんにちは


Jedes Auslandsjahr hat seine Höhen und Tiefen/schlechte Momente und gute Momente, was vollkommen normal ist, denn diese Momente machen aus deinem Auslandsjahr etwas Besonderes.

Die guten Momente werden wahrscheinlich deine bisher schönsten Erinnerungen werden, an die du dich auch noch zehn Jahre später erinnern kannst.

Und die schlechten Momente…die schlechten Momente sind eine eigene Sache für sich. Natürlich fühlt man sich zuerst mies, wenn diese Momente passieren und ich spreche da aus eigener Erfahrung.

Doch am Ende gehören auch diese Momente zu dem Jahr dazu. Denn aus diesen schlechten Momenten lernt man am Ende meistens etwas, was man ohne diesen Fall wahrscheinlich nicht gelernt hätte.

Aber am Ende werden die guten Momente die schlechten überwiegen und das Jahr im Ausland wird zu eurem Jahr!!


Doch kommen wir nun zum eigentlichen Thema dieses Beitrages (der eigentlich schon echt überfällig ist, aber da ich jetzt Sommerferien habe, kommen einige Post, die schon etwas älter sind)


Probleme mit der Gastfamilie

Eine Sache vor der jeder Austauschschüler Angst hat, denn wenn man mit der Gastfamilie Probleme hat, kann alles sehr schnell schief gehen und doch gibt es solche Fälle. Meistens sind es ganz harmlose Sachen, die einfach nur durch die kulturellen Unterschiede entstehen und mit einem Gespräch gelöst werden können.

Machen Sachen können natürlich etwas merkwürdig am Anfang sein, z.B hier in Japan ist es momentan sehr heiß und schwül, weswegen man schnell ins Schwitzen gerät. In meiner jetztigen Gastfamilie wird jeden Tag Wäsche gewaschen, was für mich anfangs ein bisschen fremd war, da ich vorher meine Wäsche alleine gewaschen habe (d.h einmal pro Woche und Uniform/Sportuniform alle zwei Tage), doch nach einem Gespräch mit meiner Gastma haben wir das Problem sehr schnell geklärt.


Kommunikation wird in eurem Auslandsjahr eine sehr große Rolle spielen und selbst wenn man die Landessprache nicht beherrscht, wird man immer einen Weg finden um miteinander zu kommunizieren. Natürlich wird es schwer sein, das will ich niemandem verschweigen, aber das ist eine Sache an der man wachsen kann und sich als gute Erfahrung wiederspiegeln wird.

Doch was passiert, wenn ihr Angst habt mit eurer Gastfamilie zu sprechen und sie nicht mit kleinen Problemen belasten wollt?


Diese Situation ist eine kleine Zwickmühle und ich kann euch darauf keine wirkliche Antwort geben, aber sollte es nur eine minimale Sache sein, versucht damit zu leben. Sollte es aber eine größere Sache sein und ihr könnt/wollt nicht mit eurer Gastfamilie reden, dann gibt es ein paar Möglichkeiten, die eventuell helfen könnten.

Sprecht mit euren Freunden darüber und fragt nach deren Rat, redet mit euren Lehrern über das Problem (hier eignen sich am besten die Englischlehrer eurer Schule) oder sprecht mit eurem Area Coordinator über das Problem.

Aber eine Sache solltet ihr im Kopf behalten, wenn ihr diesen Weg nehmt, geht ihr über eure Gastfamilie hinweg und jede Gastfamilie reagiert anders darauf. Doch versucht es am besten mit Reden, obwohl ich hierfür nicht das beste Beispiel bin.


Kommen wir nun zu meinem Fall


Ich bin im März nach Japan gekommen und bin nach meiner fünftägigen Orientation zu meiner Gastfamilie nach Osaka geflogen. Diese Gastfamilie sollte mich für ein ganzes Jahr aufnehmen, was eines der besten Sachen ist, die passieren kann, doch am Ende waren es nur zweieinhalb Monate, die ich in dieser Familie verbracht habe.


Zweieinhalb Monate in denen so viele Sachen falsch gelaufen sind

Zweieinhalb Monate in denen geweint und gelacht wurde

Zweieinhalb Monate in denen ich neue Sachen über mich selbst gelernt habe

Zweieinhalb Monate in denen ich gelernt habe, was es heißt, eigenständig zu sein


Am Anfang lief alles gut, ich kam mit meiner Gastfamilie klar und wurde von allen freundlich mit Kuchen und leckerem Essen empfangen.

Und da wir alle mitten in den Schuljahreswechselferien (Frühlingsferien) gekommen sind, hatten wir eine kurze Einlebungsphase bevor die Schule begonnen hat.

Jetzt kann man sich natürlich denken, dass man in dieser Zeit mit der Gastfamilie viel unternimmt und das hängt von der Gastfamilie ab.

Viele meiner Freunde haben viel unternommen, doch ich war alleine zu Hause, da meine beiden Gasteltern arbeiten mussten, mein Gastbruder im Kindergarten war und meine Gastschwester in der Schule war bzw. mit Freunden raus gegangen ist.

Meine ersten zwei Wochen habe ich sozusagen alleine verbracht, aber ich habe diese Zeit genutzt um KUMON zu lernen, was sich jetzt als eine gute Sache herausgestellt hat (#H) Ich habe in der Zeit fast nicht gesehen, außer wo ich mit meiner Gastoma zum Sumiyoshitaisha und zu einem Koto-Konzert gegangen bin.

Meine Gastmutter hat mir auch versprochen zusammen Schulsachen kaufen zu gehen und das wir zusammen nach Kyoto fahren um die Kirschblüten zu sehen, doch am Ende ist nichts davon passiert, was mich natürlich enttäuscht hat.

Doch die Gastfamilie ist theoretisch nicht verpflichtet Ausflüge mit euch zu machen, aber doch machen es ca.95% der Gastfamilien.


Dann beginn die Schule und ich habe den Großteil meiner Zeit in der Schule verbracht, worüber ich echt glücklich war, denn dort habe ich mich Zuhause gefühlt.

Denn „Zuhause“ habe ich alleine in einer eigenen Wohnung gewohnt und war für alles (außer dem Essen) verantwortlich.

Was sich später als kleines großes Problem herausstellen sollte.

Die ersten zwei Wochen in der waren relative kurz (bis um15:30-16:30), doch nach dieser Zeit haben die Clubs angefangen und nun kam ich endlich noch später Zuhause an (18:00-18:50), was mich sehr glücklich gemacht hat, denn Zuhause wurde nicht wirklich mit mir Gesprochen und ich habe mich einfach nur unwohl und ungewollt gefühlt. Doch nach einem Streit, bei dem meine Gastoma unbegründet meinte, dass ich nicht helfe (was ich getan habe)und darauf mich fragte warum ich nach Japan gekommen bin, wenn ich nicht helfe und deswegen zurück nach Deutschland soll und noch andere schlechte Sachen über mich und meine Familie gesagt hat, sind bei mir die Tränen durchgekommen. Und einen kleinen Nervenzusammenbruch später fragte sie mich, warum ich denn weine, da sie ja nichts Schlechtes gesagt und da ist mir zu 100% klar geworden, dass das nichts wird.

Doch was sollte ich tun? Mit meiner Gastfamilie zu reden kam überhaupt nicht in Frage, da ich Angst hatte, dass meine Gastoma noch einmal so ausrastet.

Doch was nun?

Zuerst habe ich mit den Austauschschülerinnen an meiner Schule unterhalten, die beide auch aus Deutschland kamen (Grüße an Vicky und Ingrid) und sie meinten ich muss unbedingt was unternehmen, da das so wie es lief nicht normal war (ich musste mir gelegentlich oft selber Essen kaufen, hatte jeden Tag dasselbe Bento,etc.)und so kam die Idee auf mit meiner Lehrerin und meinem AR zu sprechen. Zuerst habe ich mit meiner Home Room Lehrerin darüber gesprochen und wir kamen auf den Entschluss, dass es besser ist wenn ich meiner SR schreibe und ihr die Situation erläutere. Gesagt, getan und ich habe das Glück, die beste AR zu haben und ich habe sie einfach nur super gerne. Sie hat sich mit mir, einem Retourne und der Kanto-Chefin (super liebe Frau) getroffen und ich habe ihr mein Problem geschildert und am Ende waren alle schockiert darüber. Denn anscheinend wusste niemand das ich alleine lebe, alleine in der Golden Week war (Gastfamilie hat einen vierttägigen Ausflug gemacht), ich mein eigenes Essen kaufen musste, etc.) Bei diesem Treffen habe ich auch meine nächste Gastma kennengelernt und ich liebe sie einfach.


Aber ich habe wirklich versucht mich in meiner ersten Gastfamilie wohl zu fühlen! Ich habe versucht kleine Probleme zu lösen. Ich habe gefragt, ob wir nicht einmal etwas zusammen unternehmen könnten, ich habe versucht mich mit ihnen zu Unterhalten und ich habe mit meinem Gastbruder gespielt. Doch das Interesse und die Bemühungen kamen immer nur von meiner Seite. Es hat sich auch nichts geändert.


Und so habe ich die Gastfamilie gewechselt, in der folgenden Woche habe ich noch bei meiner Gastfamilie gelebt wurde aber fast vollständig ignoriert, jedoch habe ich mich bedankt für die Zeit.


Meine nächste Gastfamilie hat nicht in Osaka gelebt, sondern in Suita, eine Stadt die ungefähr eine Stunde von meiner Schule entfernt war. Warum war? Weil ich jetzt nicht mehr dort wohne, sondern jetzt in meiner dritten Gastfamilie bin, aber dazu in einem anderen Post mehr.

Ausblick aus dem Haus

Diese Familie war nur ein Zwischenstopp, da sie mich nur für einen Monat aufnehmen konnten, aber dieser eine Monat hat mir gezeigt, was eine richtige Gastfamilie war. Ich will hier jetzt nicht ins Detail gehen, aber die Familie bestand aus meiner Gastma und meinem Gastpa, die zusammen in einem riesigen Haus gewohnt haben und drei Katzen haben, die ich unglaublich vermisse. Ihre Bentos waren immer super lecker und allgemein war das Essen immer lecker. Man hat mit mir gesprochen und mich auch in das alltägliche Leben mit integriert, weswegen sich mein Japanisch in diesem einen Monat schlagartig verbessert hat. Meine Lieblingserinnerung ist wahrscheinlich der Tag an dem ich das erste Mal mit meiner Gastma nach Nanba gefahren bin. Dieser Tag hat so viel für mich bedeutet und wird immer in meinem Herzen bleiben. Nachdem wir in Nanba fertig waren sind wir noch Yakitori essen gegangen und in dem Laden sind unglaublich schöne Dinge passiert, die ich aber hier nicht erzählen werde. Doch mehr werde ich nicht verraten, falls ihr mehr wissen wollt, könnt ihr mich aber gerne fragen!

Wie ihr der ganzen Sache entnehmen könnt, bin ich nicht wirklich ein Paradebeispiel für die Problemlösung, aber am Ende hat sich alles geklärt und ich genieße nun meine Zeit in Japan mit meiner Familie.


Hier sind noch ein paar Bilder von meiner Zeit in Suita

180 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page